Zur Abbildung in DIN A4
Reprokameras - die Dinos der Reproduk-
tionstechnik. Reprokameras waren bis 
zu 14 Metern lang und wurden aus soli-
dem Eisenrahmen hergestellt.

Der Tunnelweg zwischen Objektiv und 
Filmhalter, die sogenannte Balge war 
aus Leder gefertigt. Durch ihren Zieh-
harmonikaauszug erinnert diese Kamera 
an Riesenexemplare damaliger kleiner 
Kameras für den Privatgebrauch.

Alle Reprokameras hatten einen Vorla-
genhalter, auf den die Vorlage (Rein-
zeichnung, Photo o.ä.) montiert wurde. 
Auf der anderen Seite war die Kamera-
Optik mit Balge und Filmhalter an der 
äußersten Rückwand. Der Vergröße-
rungsmaßstab wurde durch Verände-
rung der Entfernung zwischen Vorlage 
und Objektiv und Objetiv zu Filmhalter 
erreicht.

Übrigens: Film trifft es nicht ganz: Die 
"Filme" damals waren lichtempfindlich 
beschichtete Glasplatten. Das hatte ei-
gentlich nur einen einzigen Vorteil: Die 
Glasscheiben konnten immer wieder neu
verwendet werden, weil die Photogra-
phen die Schicht ablösen und eine neue
auftragen konnten. Ansonsten waren 
sie unhandlich und schwer. Außer-
dem gingen sie sehr leicht zu Bruch.
Ausgeleuchtet wurde die Vorlage mit-
tels seitlich montierter Kohlebogen-
lampen, die ein für die damalige Zeit 
sehr helles und sehr weißes Licht ab-
gaben (siehe auch Kopie).

Was auffällt: Es gab keine Dunkelkam-
mern. Daran sieht man, wie schwach 
die lichtempfindliche Schicht der 
Glasplatten gewesen war. Mußten die 
Platten doch im beschichteten Zustand 
zur Kamera transportiert und dort befe-
stigt werden können, ohne, daß die 
Schicht reagierte.

Erst weit nach dem Kriege wurden die
Glasscheiben durch Filmmaterial er-
setzt. Das erleichterte die Arbeit der 
Reprophotographen ungemein. Auch 
hat es die Lagerhaltung der Archive 
revolutioniert. 

Man stelle sich nur den Raumbedarf von 
500 Glasscheiben vor und vergleiche 
ihn mit dem selben Platz, den man für 
500 Filme benötigt. Abgesehen vom 
Gewicht betrug die Dicke einer Glas-
platte 6 - 8 mm, die eines Blatt Films 
jedoch nur 0,10 mm!